Zu guter Letzt eine kleine Anregung: Wo ist das Gesetz zu finden?
Der nachfolgende Text stammt aus dem „Friedensevangelium der Essener„, das vor über sechzig Jahren von Dr. Edmond Bordeaux Székely in der Geheimbibliothek des Vatikans entdeckt, übersetzt und in mehreren Büchern veröffentlicht worden ist ( siehe u.a.: Schriften der Essener / Das Friedens-Evangelium der Essener: Schriften der Essener – Buch 1, ISBN-10: 3890601278, ISBN-13: 978-3890601274):
(Zitat) „[…] Sie saßen rund um Jesus und fragten ihn: »Meister, welches sind die Gesetze des Lebens? Weile länger bei uns und lehre uns. Wir möchten deinen Worten lauschen, damit wir geheilt und rechtschaffen werden.«
Und Jesus antwortete: »Sucht das Gesetz nicht in euren heiligen Schriften; denn das Leben ist das Gesetz, die Schrift jedoch ist tot. Wahrlich, ich sage euch, Moses empfing seine Gesetze von Gott nicht schriftlich, sondern durch das lebende Wort. Das Gesetz ist lebendiges Wort des lebendigen Gottes an lebendige Propheten für lebendige Menschen. In allem, was da lebt, steht das Gesetz geschrieben. Ihr findet es im Gras, im Baum, im Fluss, in den Bergen, in den Vögeln des Himmels, in den Fischen des Meeres; doch vor allem sucht es in euch selber. Denn wahrlich, ich sage euch, alles, was lebt, ist näher bei Gott als die Schrift, die ohne Leben ist. Gott schuf das Leben und alles, was da lebt, damit sie durch das ewig lebendige Wort dem Menschen die Gesetze der wahrhaften Gottheit lehren. Gott schrieb die Gesetze nicht in die Seiten der Bücher, sondern in euer Herz und in euren Geist. Sie sind in eurem Atem, eurem Blut, euren Knochen, in eurem Fleisch, euren Eingeweiden, euren Augen, euren Ohren, und in jedem winzigen Teilchen eures Leibes. Sie sind allgegenwärtig in der Luft, im Wasser, in der Erde, in den Pflanzen, in den Sonnenstrahlen, in den Tiefen und in den Höhen. Sie alle reden zu euch, damit ihr das Wort und den Willen der lebendigen Gottheit verstehet. Doch ihr schließt eure Augen, damit ihr nicht sehet, und ihr schließt eure Ohren, damit ihr nicht höret. Wahrlich, ich sage euch, die heilige Schrift ist Menschenwerk; doch das Leben und alle seine Heerscharen sind das Werk unseres Gottes. Warum hört ihr nicht auf die Worte Gottes, die in seinen Werken geschrieben stehen? Und warum studiert ihr die toten Schriften, die das Werk von Menschenhänden sind?« […]“(Zitat Ende)
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Für den, dem dieses Zitat gefallen hat, noch eine weitere Anregung über die Grenzen von Wissenschaft und Philosophie:
„… und Jesus sagte: Meister von Athen, vor langer Zeit zogen Männer los, die in den Gesetzen der Natur weise waren, und entdeckten den Ort, auf dem eure Stadt heute steht…Oh, welche großen Meisterwerke der Philosophie, der Poesie, der Wissenschaft und der Kunst erblickten die Welt auf dem Boden Griechenlands und wurden zur Vollendung in der Wiege des reinen Denkens geschaukelt.
Ich bin nicht gekommen um über die Wissenschaft, über die Philosophie oder über die Kunst zu sprechen, denn darin seid Ihr die größten Meister der Welt. All diese großen Werke aber sind nur Stufen zu einer Welt jenseits der Sinne, sie sind illusorische Schatten, die auf der Wand der Zeit vorübergleiten. Ich möchte zu euch von einem anderen Leben berichten, das jenseits von dieser Welt und in Eurem Inneren liegt: vom wahren Leben, das niemals vergeht.
In der Wissenschaft und in der Philosophie liegt keine Kraft, die so gewaltig wäre, die Seele zur Erkenntnis ihres Selbst zu bringen oder gar mit Gott zu sprechen. Fern liegt es mir, den Fluss Eurer Gedanken aufzuhalten; ich möchte sie gleichwohl zur Richtung der Seele lenken.
Ohne den Odem Gottes tendiert der Intellekt dazu, nur jene Probleme, die man sehen kann zu beheben und nichts weiter. Die Sinne sind erschaffen worden, um dem Geist die Bilder vergänglicher Dinge zu vermitteln. Sie können die wahren Dinge nicht erfassen und begreifen nicht das Ewige Gesetz. Der Mensch besitzt in seiner Seele etwas, das den Schleier teilt, etwas das es ihm ermöglichst, in die Welt der wahren Dinge zu schauen. Man bezeichnet es als das geistige Bewusstsein, das in jeder Menschenseele schlummert und nicht eher erwacht, bis der Odem Gottes ein erwünschter Gast geworden ist. An jeder Seelentür klopft der heilige Odem, doch nur der starke Wille des Menschen vermag die Tür weit zu öffnen. Der Intellekt besitzt keine Kraft um den Schlüssel im Schloss umzudrehen. Philosophie und Wissenschaft haben sich bemüht hinter den Schleier zu schauen, doch sie sind gescheitert. Ein leichter Stoß kann diese angelehnte Tür zu himmlischen Gefilden aufgehen lassen und dieser Schubser ist nichts als die Reinheit (Anmerkung: eingeleitet durch 7-tägiges Fasten, in dem nur Wasser getrunken wird), das Gebet und die heiligen Gedanken. … Als Jesus so gesprochen hatte, trat er beiseite. Griechenlands Gelehrte waren erstaunt über die Weisheit seiner Worte und schwiegen.“
(Quelle: Übersetzung aus dem Wassermann-Evangelium in: J.G.T. Joan, Das Geheimnis des wahren Evangeliums, Band II, Seite 402 ff.)
Man sieht: Die suche nach dem Recht und der Wahrheit „kann“ tiefe Fragen und Rätsel berühren.
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